... es gibt
viele Namen für dieses Fest und in jeder Tradition und Religion wurde es
gefeiert!
Mabon
ist eines der 4 Sonnenfeste des Jahreskreises, für mich eines der
Schönsten.
Die Natur beschenkt uns noch einmal reichlich, bevor sie sich im Winter zurückzieht. Überall leuchten die schönsten Farben, es gibt Beeren, Nüsse, Hagebutten, Pilze, Kräuter...
Mabon (wird „Mäi-bon“ gesprochen)
heißt das Samenkorn, aber auch Sohn
des Lichtes, oder göttliches Kind. In der walisischen Mythologie war Mabon
der Sohn der Göttin Modron. Sie war die Schutzherrin der Anderswelt.
Mabon ist ein Schwellenfest, die Schwelle vom Sommer zum Herbst. Es wird an dem
Tag bei Sonnenuntergang gefeiert, wenn die Sonne ins Tierkreiszeichen Waage
tritt. Das ist meist zwischen dem 20.und 23 September.
Herbst Tag- und Nachtgleiche, Tag und Nacht sind gleich lang und nun stehen wir
auf der Schwelle zum Herbst, die Tage werden kürzer, die Nächte länger, aber
kurzzeitig ist Tag und Nacht in vollkommener Harmonie, magisch, als würde alle
Zeit stillstehen.
Die alten Germanen dankten vor allem Thor bzw. Donar, dem Donnergott für ihre
Ernte.
Wer kennt das Ritual „3x aufs Holz klopfen“, damit wird von Thor um Glück gebeten.
Auch gibt es Bräuche, bei denen Bauern hölzerne Äxte warfen, oder traditionell
ein Vogelschießen stattfand. In manchen Gegenden, z.B. in Thüringen, wird noch
heute ein Hahn aufs Feld getragen und dort zum Erntedankfest geopfert.
In England gab es ein sogenanntes Heiliges Gesetz, dass nach Erntedank keine
Brombeeren mehr gegessen werden durften, da sie dann dem Teufel gehörten.
Ein wichtiges geistiges Gesetz, dass auch in der psychologischen Astrologie
einen sehr wichtigen Platz einnimmt, lautet:
" Wie im Großen, so im Kleinen" - Ein Jahr ist wie ein Tag. Mabon ist sozusagen der Sonnenuntergang des Jahres.
Im Zyklus der Frau ist Mabon der Beginn der Wechseljahre, der Übergang von der
„Fruchtbaren“ zur „weisen“ Frau.
Die Zeit, in der die weibliche Kraft von außen nach innen geht.
Eine Zeit, in der die Stille, die Ruhe, die Besinnung einkehrt. Das Aktive ist
vorbei, nun beginnt die passive, weibliche, nach innen gehende Zeit.
Eine Zeit, in der sich die Schleier zur "Anderswelt" lichten, indem der Zugang
zur Intuition und zur eigenen Seele wieder lichter wird.
Mabon ist eine Zeit der Besinnung und der Dankbarkeit.
Die Menschen feierten ihre Dankbarkeit für die Gaben, die der Sommer und die Sonne beschert hatte. Sie brachten die größten und prächtigsten Früchte als Gaben, einmal aus Dankbarkeit, aber auch um die Götter zu besänftigen und um im nächsten Jahr ebenfalls wieder reiche Ernte einfahren zu können.
Deshalb wurde auch immer ein
kleiner Teil nicht geerntet, sondern auf dem Feld bzw. dem Baum oder Beet
gelassen.
Nach der Ernte wurden oft Erntefeuer entzündet, darum gefeiert und getanzt.
Auch Hochzeiten gab es früher oft zum Erntedankfest, die Arbeit war vollbracht,
die Scheunen voll und nun konnte eine Familie gegründet werden.
Ich kann mich sehr gut erinnern, als ich als Kind mit den Anderen von Haus zu
Haus zog, um schönes Obst und Gemüse, Getreide und Kürbisse sammelte, um zum
Erntedankfest die Kirche zu schmücken.
Denn gerade jetzt können wir in der Natur noch mal richtige Fülle und
wunderschöne Geschenke entdecken: Pilze, Hagebutten, Bucheckern, Kastanien,
Nüsse und vieles mehr.
Nun beginnt die kalte, dunkle Jahreszeit. Die Ernte ist größtenteils
eingebracht, früher war es besonders wichtig, dass man für den langen Winter vorgesorgt
hatte, dass die Scheunen und Keller voll waren, damit die Menschen überleben
konnten.
Der Herbst und Winter brachte deshalb auch oft Gefühle der Angst mit sich, ist
genug Vorrat da, wird es auch bei einem harten, langen Winter reichen, werden
wir genug Holz zum Heizen haben usw. heutzutage sind diese Ängste oft nicht
mehr notwendig, es gibt immer und überall alles.
Trotzdem sind die Ängste in den Menschen allgegenwärtig.
Ängste vor ihren eigenen tiefen Gefühlen, Ängste
vor Krankheiten, vor dem Tod und sogar vor dem eigenen Licht.
Das mag paradox klingen, aber je weniger Existenzängste sich die Menschen
machen müssten, desto größer werden sie.
Wie können wir am besten feiern?
Schmücken, Dekorieren:
Mit allem, was die Natur hergibt, Nüssen, Samen, Getreide, Obst, Gemüse,
Hagebutten…
Räuchern mit:
- Weißer Salbei
- Lavendel
- Myrrhe
- Sandelholz
- Benzoe Sumatra
- Patchouli
Essen:
Üppig und reichhaltige Speisen, wer Fleisch isst: Wild,
außerdem Rotwein, Melonen, Früchte,Nüsse, Kuchen und alles was man aus Äpfeln
zubereiten kann.
Rituale:
An diesem Tag wird dann innegehalten und darüber reflektiert was im vergangenen
Jahr geschehen ist, um sich für das kommende Restjahr neu vorzubereiten,
sozusagen eine Zwischen-Bestandsaufnahme.
Ein schönes Ritual ist, wenn man Als Zeichen der Dankbarkeit wirft man drei
Früchte zu Ehren der Kornmutter über die Schulter
Zur Besinnung und zur Feier des Tages können wir uns Fragen stellen:
-Wofür sind wir in unserem Leben dankbar? Weiß ich zu schätzen, was ich habe?
-Was fehlt mir noch? Welche inneren Bedürfnisse habe ich vielleicht noch nicht erkannt? Was kann ich mir und anderen Gutes tun?
-Was kann ich loslassen, was brauche ich nicht mehr, was behindert mich vielleicht sogar in meiner weiteren Entwicklung?
-Liebe und genieße ich mein Leben? Wo kann ich da vielleicht noch etwas verbessern? Wo fällt es mir noch schwer?
-Wie kann ich in der kommenden Zeit mein Leben bewusster und achtsamer gestalten?
Heute ist außerdem eine schöne Zeit, um ein Schutz-Amulett zu basteln, um
Karten zu legen oder überhaupt zum Orakeln, denn die Schleier zur Anderswelt
sind heute besonders dünn.
Achte auf deine Träume, sie können heute besonders intensiv oder klar sein!
Der Weg zu deiner Seele, zu deiner inneren Weisheit ist heute frei, nutze es!
Ich wünsche euch allen ein schönes, besinnliches Mabon-Fest 😊
Eure Antje